Z00174 Seinen eigenen Ausdruck entwickeln (Rohatsu 03.12.2022)

Zen - Un podcast de Rei Ho Christoph Hatlapa Roshi - Les samedis

Fall 248 aus der Koansammlung Kattōshū handelt davon, wie Kyōzan Ejakus Kreisfiguren entstanden. Von Tangen Ōshin erhält Kyōzan eine schriftliche Unterweisung in der Bedeutung der Kreisfiguren, die bis auf den Sechsten Patriarchen zurückgeht. Doch anstatt die Schriften sorgsam aufzubewahren, verbrennt Kyōzan sie, nachdem er sich deren Inhalt angeeignet hat. Als sich Tangen nach dem Verbleib der Ausführungen erkundigt, verweist Kyōzan auf die Wichtigkeit der Praxis und legt sein Verständnis der Überlieferungen zu Tangens Zufriedenheit schriftlich dar. Kyōzan gründete gemeinsam mit Isan Reiyū die Igyō-Schule, die für den Gebrauch des Kreises berühmt war. In China wurden Kreise meist mit der Hand in die Luft gemalt als Begrüßung, Belehrung oder Ausdruck der Leerheit. Das Zeichnen des Ensō (jap. für Kreis) auf Papier spielt erst seit dem 13. Jahrhundert im japanischen Zen eine Rolle. Ensō bildet keine ideale Kreisform ab und hat meist ein offenes Ende. Dabei geht es um die Darlegung des eigenen Ausdrucks, der sich zwar weiterentwickeln lässt, aber in seiner Einzigartigkeit den jeweiligen Augenblick vollkommen widerspiegelt. Jedes Ensō offenbart viel über seinen Künstler oder anders ausgedrückt: Hinter einem kalligrafischen Strich kann sich kein Mensch verstecken. Literatur: Kazuaki Tanahashi: Brush Mind, überarbeitete Ausgabe, Createspace Independent Pub, 2009, ISBN: 1439254907, 9781439254905 Um für junge Erwachsene den Aufenthalt im ToGenJi zu ermöglichen, bitten wir um eine Spende. Sie finden die Kontodaten/Paypal auf unserer Website http://choka-sangha.de/kontakt/spenden/ Herzlichen Dank

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