Elisabeth Bronfen – Shakespeare und seine seriellen Motive | Buchkritik
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„Shakespeare behandelt Grundthemen, die zeitlos sind“, sagt die Kulturwissenschaftlerin Elisabeth Bronfen. Sogar Shakespeare selbst greift immer wieder bestimmte Motive auf und variiert sie. Kleidertausch und Geistererscheinungen „in Serie“ In seinen Theaterstücken wimmelt es von Ermordeten, die nicht zur Ruhe kommen und als Geister auftauchen, wie in Hamlet oder Macbeth. Junge Frauen wiederrum ziehen Männerkleider an, um fliehen zu können, wie in „Der Kaufmann von Venedig“ oder um sich zu verstecken, wie in „Was ihr wollt“. Und auch Briefe, Schmuckstücke oder Geheimnisse werden weitergegebenen und getauscht. Diese Motive finden sich nicht nur in einzelnen von Shakespeares Stücken, sondern wiederholen sich, tauchen immer in Variationen auf. Quasi in „Serie“ – so nennt es die Zürcher Kulturwissenschaftlerin Elisabeth Bronfen. Sie folgt diesen Verbindungslinien zwischen Shakespeares Dramen ihrem neuen Buch „Shakespeare und seine seriellen Motive“. S. Fischer Verlag, 400 Seiten, 29 Euro ISBN 978-3-10-397434-8