SG #027: Deutscher Alltag
Slow German - Un podcast de Annik Rubens - Les mardis
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Robert hat gefragt, wie der typische Tag eines Deutschen aussieht. Das ist schwer zu sagen, aber ich werde es einmal versuchen! Der Tag beginnt für viele Deutsche erst einmal mit dem Wecker. Der läutet ziemlich früh, meist so gegen sieben Uhr. Dann wird geduscht, man zieht sich an. Weiter geht es mit einem Frühstück. Auf dem Tisch stehen Kaffee oder Tee, Müsli oder Brötchen mit Marmelade. Wer Zeit hat, liest noch ein wenig Zeitung oder hört Radio nebenbei, dann geht es entweder ins Auto oder in den Bus oder Zug. Damit fährt man in die Arbeit, und die meisten Deutschen fangen gegen acht Uhr an zu arbeiten. Natürlich gibt es Berufe, bei denen man später anfängt, zum Beispiel in den Medien. Auch die Geschäfte machen erst gegen zehn Uhr auf. Und natürlich gibt es auch Berufe, bei denen man früher anfangen muss – Bäckereien beispielsweise öffnen meist schon gegen sieben Uhr ihre Türen.
Gearbeitet wird dann im Normalfall bis zwölf Uhr. Um zwölf Uhr ist Mittagszeit und man geht in eine Kantine, um etwas zu essen. Kantinen sind in großen Firmen Restaurants für die Mitarbeiter, die billiger sind als normale Restaurants. Oder man holt sich irgendwo einen Snack. Manche Menschen nehmen sich auch von zu Hause Essen mit. Die Mittagspause dauert eine halbe bis eine Stunde lang. Danach geht es weiter in der Arbeit, und um sechs Uhr abends haben viele Leute dann Feierabend und fahren nach Hause. Auch hier gibt es natürlich wieder Unterschiede, manche arbeiten auch bis spät nachts.
Zum Alltag der meisten Deutschen gehört es auch, im Stau zu stehen. Denn weil viele Leute zur gleichen Zeit anfangen zu arbeiten, verstopfen die Autos die Straßen. Also braucht man viel Geduld. Dieses Problem haben natürlich jene Pendler nicht, die mit dem Zug oder dem Bus in die Arbeit fahren, aber auch die öffentlichen Verkehrsmittel sind zu bestimmten Stoßzeiten völlig überfüllt.
Abends wird in den meisten deutschen Familien eher kalt gegessen, also beispielsweise belegte Brote. Deswegen heißt das Abendessen im Deutschen auch Abendbrot. Manche Deutsche gehen gleich nach der Arbeit noch in ein Fitnessstudio oder machen draußen Sport, gehen beispielsweise Joggen oder Schwimmen. Um acht Uhr abends kommt dann die Tagesschau, die berühmteste deutsche Nachrichtensendung im Fernsehen. Viele Deutsche informieren sich so darüber, was während des Tages passiert ist. Und dann geht es nach ein bißchen Fernsehen auch schon ab ins Bett.
Am Samstag erledigen viele Deutsche dann die Dinge, die sie während der Woche nicht geschafft haben. Da die Geschäfte um 20 Uhr schließen, also um acht Uhr abends, schaffen es viele Deutsche nicht, während der Woche beispielsweise zur Reinigung zu gehen. Das machen sie am Wochenende. Oder sie putzen das Auto, oder sie gehen einkaufen. Der Sonntag ist der klassische Familientag, man trifft Freunde oder Verwandte, isst Kuchen am Nachmittag und trinkt Kaffee, oder man macht einen Ausflug.
Das war jetzt mal ein Standard-Tag, oder eine Standard-Woche. Aber es kann auch anders aussehen. Ich zum Beispiel bin Freiberufler, ich arbeite zu Hause und habe keine festen Arbeitszeiten. Das bedeutet, ich stehe erst zwischen acht und neun Uhr auf, erledige tagsüber den Haushalt und arbeite an verschiedenen Aufträgen. Abends koche ich, und dann gehe ich oft mit Freunden ins Kino. Oft arbeite ich danach noch weiter, manchmal bis drei Uhr früh. Auch am Wochenende arbeite ich oft, aber das stört mich nicht. Dafür kann ich flexibel sein und beispielsweise am Dienstag tagsüber auch mal ins Yoga gehen. Oder für Euch eine neue Folge Slow German machen...
Der Song heißt heute "Bei eBay" und ist von "Ricky ganz allein". Gefunden habe ich ihn im Podsafemusicnetwork.
Text der Episode als PDF: https://slowgerman.com/folgen/sg27kurz.pdf