Folge 25 - Das Ende vom Lied (Mascha Kaléko)
Lyrikschule - Un podcast de Johannes Thiele
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In dem frühen Gedicht "Das Ende vom Lied" (1933) beschreibt Mascha Kaléko eine existenzielle menschliche Erfahrung: Die Sehnsucht nach dem, was Vergangen ist, nach den Anfängen einer Liebe. Das Ende vom Lied Ich säh dich gern noch einmal, wie vor Jahren Zum erstenmal. - Jetzt kann ich es nicht mehr. Ich säh dich gern noch einmal wie vorher, Als wir uns herrlich fremd und sonst nichts waren. Ich hört dich gern noch einmal wieder fragen, Wie jung ich sei ... was ich des Abends tu - Und später dann im kaumgebornen «Du» Mir jene tausend Worte Liebe sagen. Ich würde mich so gerne wieder sehnen, Dich lange ansehn stumm und so verliebt - Und wieder weinen, wenn du mich betrübt, Die vielzuoft geweinten dummen Tränen. - Das alles ist vorbei ... Es ist zum Lachen! Bist du ein andrer oder liegts an mir? Vielleicht kann keiner von uns zwein dafür. Man glaubt oft nicht, was ein paar Jahre machen. Ich möchte wieder deine Briefe lesen, Die Worte, die man liebend nur versteht. Jedoch mir scheint, heut ist es schon zu spät. Wie unbarmherzig ist das Wort: «Gewesen!»