Folge 322 - homo oeconomicus

Geldbewusst - Un podcast de Norman Dabkowski - Les jeudis

Der homo oeconomicus ist ein Modell des rationalen Nutzenmaximierers. Das Model wird in den Wirtschaftswissenschaften genutzt, um wirtschaftliche Zusammenhänge theoretisch verstehen und erklären zu können.   Um das Menschenbild des homo oeconomicus verständlich zu machen, gehe ich zuerst auf seine idealisierten Eigenschaften ein.  Die erste Eigenschaft des homo oeconomicus ist das rationale Handeln. Der Begriff ratio bedeutet so viel wie Vernunft oder Berechnung. Das rationale Handeln sagt demnach aus, dass alle Entscheidungen ohne Emotionen mit dem Verstand gefällt werden.   Die nächste Eigenschaft ist das nutzenmaximierte Handeln. Das bedeutet, der homo oeconomicus wählt bei seinen Entscheidungen immer die Alternative mit dem höchsten Nutzen für das verfügbare Budget.   Zu erwähnen ist, dass der homo oeconomicus bei seinen Entscheidungen äußere ökonomische Gesichtspunkte immer über seine eigenen Vorlieben stellt. Das bedeutet, er kauft ein Produkt seltener, weil der Preis gestiegen ist, nicht weil sich seine Essgewohnheiten geändert haben.  Als weitere Eigenschaft gilt die vollständige Information. Der homo oeconomicus weiß über sämtliche Entscheidungsalternativen und die möglichen Konsequenzen Bescheid. Gut verdeutlicht dies der Begriff der vollständigen Markttransparenz.  Das Modell des homo oeconomicus hat aber auch Schwachpunkte:   Menschen entscheiden mitunter irrational. Der Grund sind unsere Emotionen, unsere Beeinflussbarkeit durch Werbung, durch die Produktgestaltung oder ein Produktversprechen.  Zudem ist es schwierig, immer vollumfänglich informiert zu sein. Das liegt an der Vielzahl der angebotenen Produkte und Preise sowie den Unterschieden bei der Qualität.     Wenn du also vom homo oeconomicus hörst, dann weißt du jetzt, dass es sich um ein theoretisches Modell handelt. Die Wirtschaftswissenschaftler nutzen es, um Theorien zu begründen und zu vereinfachen.    Ich wünsche Dir eine erfolgreiche Woche. 

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