Folge 313 - Das Paradies
Geldbewusst - Un podcast de Norman Dabkowski - Les jeudis
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Auf der Rückseite eines Buchumschlages bin ich kürzlich auf einen Satz gestoßen, den ich sehr interessant fand. “Das Paradies ist, wenn alle genug zu essen haben und jeder das machen kann, wozu er Lust hat.” Wenn die Grundbedürfnisse nach Nahrung gedeckt sind und man seiner Leidenschaft nachgehen kann, dann ist das eine tolle Sache. Nicht zur Arbeit fahren müssen, nicht Dinge des Geldes wegen machen zu müssen, sondern einfach frei zu sein, wäre das nicht befreiend. Ich weiß nicht, was du so für Hobbys hast: Modellbau Briefmarken sammeln Wandern Reisen Kochen Backen Bücher lesen Fahrrad fahren Schnitzen Malen oder Zeichen Ich lade dich ein, in dieser Woche über den Satz nachzudenken “Das Paradies ist, wenn alle genug zu essen haben und jeder das machen kann, wozu er Lust hat.” Wie fühlt sich dieser Satz für Dich an. Braucht er noch eine Ergänzung? Was kannst du tun, um diesen Satz für Dich Wirklichkeit werden zu lassen? Wärst du dann zufriedener? Wie würdest du dann leben? Wie wäre dein Tagesablauf? Klar es gibt noch Ausgaben zu bewältigen, für Wohnraum, Strom, Wasser, Heizung. Wie lassen sich diese Ausgaben verringern? Wie lassen sich mit dem, wozu du Lust hast, Einnahmen generieren? Um Dir etwas zu helfen, gebe ich Dir ein Beispiel. Eckbert ist 35 Jahre alt, ledig, und arbeitet in einem Konzern als Controller. Er verdient 1900 Euro netto. Seine Ausgaben für Wohnraum, Strom, Wasser, Heizung, Essen und Trinken betragen 1200 Euro. Für Versicherungen wendet er 100 Euro auf und seine Mobilitätskosten betragen 300 Euro. Für unvorhersehbare Ereignisse legt er 100 Euro als Reserve zurück. Es bleiben pro Monat 200 Euro zur freien Verfügung bzw. zum Vermögensaufbau. Er würde am liebsten sein Leben in der Natur verbringen, spazieren und wandern, Gemüse und Obst anbauen, Bücher lesen, sich von Energieversorgung unabhängig machen. Eckbert informiert sich über das Wohnen in einer Gemeinschaft auf dem Land, ein Gelände mit kleinen Holzhütten für jeden, geringen Pachtkosten und Arbeitsaufgaben für die Gemeinschaft, wie Bewirtschaftung von Flächen, Instandhaltung der Gebäude, Essensversorgung. Die tägliche Zeit in der Gemeinschaft beträgt 5 Stunden, der Rest steht zur freien Verfügung. Wasserversorgung über Brunnen, geheizt wird mit Holzöfen, Strom wird über eine Solaranlage gewonnen. Bewässerung der landwirtschaftlichen Flächen über Regenwasserzisternen. Eckbert fragt bei seinem Arbeitgeber nach, ob er in Teilzeit arbeiten kann mit nur noch 10 Stunden pro Woche und ob er Remote arbeiten kann, also ohne ins Büro zu kommen. Da er seinen Beruf mit dem Computer ausübt und nur eine Internetverbindung benötigt, würde das gehen. Sein Nettolohn würde dann nur noch 475 Euro betragen. Für Pacht in der Gemeinschaft müsste er 250 Euro aufwenden. Die Differenz beträgt 225 Euro. Die Mobilitätskosten lassen sich fast auf Null reduzieren, die Versicherungen auf 30 Euro. Durch Auflösung seiner Wohnung spart er 650 Euro, durch den Verkauf diverser Gegenstände bekommt er 1000 Euro. Er beschließt, sich einen Monat Urlaub zu nehmen und das Leben in der Gemeinschaft auf dem Land in dieser Zeit auszuprobieren. Dafür gibt es extra eine Gäste-Hütte. Nach Ablauf der 4 Wochen will er sich entscheiden, ob er sein Leben umstellt oder alles beim Alten belässt. Eckbert entscheidet also nicht auf Basis von theoretischen Möglichkeiten, sondern sammelt praktische Erfahrungen für eine fundierte Entscheidung. Am letzten Tag als Gast in der Gemeinschaft liest er den Satz noch einmal: “Das Paradies ist, wenn alle genug zu essen haben und jeder das machen kann, wozu er Lust hat.” Er fühlt seine Entscheidung und vertraut seinem Gefühl. Ich wünsche Dir eine erfolgreiche Woche.