Folge 259 - Fallen ist weder gefährlich noch eine Schande, Liegenbleiben ist beides
Geldbewusst - Un podcast de Norman Dabkowski - Les jeudis
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Meine Güte habe ich mich erschreckt, als ich neulich das Gespräch von zwei Studierenden mitbekommen habe. Sie unterhielten sich über ihre anvisierte Karriere, und was notwendig ist, damit alles reibungslos läuft und am Ende ein Bilderbuchlebenslauf das Ergebnis ist. Alles minutiös geplant, mit wenig Risiko, und guter Bezahlung. Ich möchte an dieser Stelle ein Zitat von Konrad Adenauer einbringen: “Fallen ist weder gefährlich noch eine Schande. Liegenbleiben ist beides.” Du darfst Dinge testen, du darfst deine Meinung ändern, du darfst in deinem Leben ganz unterschiedliche Berufe lernen und ausüben, du darfst einen Lebenslauf mit Ecken und Kanten haben, du darfst scheitern, du darfst Erfolge feiern, du darfst unzufrieden sein und die Veränderung suchen, du darfst dich fragen, was du gut kannst, wie du mit deinem Wissen und deinen Fähigkeiten anderen Menschen maximal helfen kannst. Und du darfst dich fragen, wie du dich gut positionieren und vermarkten kannst, um finanziell zu profitieren. Manchmal habe ich den Eindruck, in der Schule fehlt ein Fach, in dem es um die Themen Mut, Selbstvertrauen, Risiko, Selbstverwirklichung und Vertrauen geht. Ich frage mich, wann es gesellschaftlich als gleichwertig angesehen wird, eine Berufsausbildung zu absolvieren, einen höheren Bildungsabschluss anzustreben oder selbst unternehmerisch tätig zu werden? Ich frage mich, wann es normal sein wird, in seinem Leben zwischen diesen drei Bereichen mehrfach hin und her zu wechseln, aus welchen Gründen auch immer? Ich frage mich, wann Aufstehen nach Scheitern genauso honoriert wird wie Feiern nach Gelingen? Geld ist immer nur das Ergebnis und meistens, wenn etwas gelingt. Doch kaum jemand sieht, wie viel scheitern dem vorausgegangen ist. Und wie oft jemand wieder aufgestanden ist, neues probiert hat, fokussiert und ausdauernd gearbeitet hat. Bist du mutig genug zu fallen? Hast du berufliche Ideen und traust dich nicht, diese anzugehen? Erlaubst du mir die Frage, ob du dann nicht bereits gescheitert bist, an dir selbst? Ich meine damit, dass du dir selbst nicht zugestehst, an der Idee zu arbeiten und zu prüfen, welche Risiken echt und welche fiktiv sind? Wenn ich dich ein bisschen dazu ermutigen konnte, zu scheitern und wieder aufzustehen, dann freut mich das sehr. Ich wünsche Dir eine erfolgreiche Woche.