Philipp Hübl über Moral als Statussymbol
Fragen an den Autor - Un podcast de SR - Les dimanches
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Wann haben Sie sich das letzte Mal gefragt, ob Sie sich edel und gut verhalten? Ob Sie fair zu Ihren Mitmenschen sind, niemanden beleidigen, sich einsetzen für Schwächere? Für Menschen, die qua Geburt vielleicht nicht so viel materielles Glück, nicht so gute Chancen geschenkt bekommen haben? Wie steht's um Ihren Umgang mit der Umwelt und mit der Frage, welche Erde wir unseren Kindern und Enkeln hinterlassen? Wie wir mit Minderheiten umgehen und uns für Diversität einsetzen? Alles große Fragen der Moral, schwierig zu beantworten - aber es zeichnet uns als Gesellschaft aus, dass wir dazu eine Haltung suchen und diese auch zeigen wollen - und das ist ja auch gut so. Was ist aber, wenn es, etwa in den so genannten sozialen Medien in der moralischen Auseinandersetzung gar nicht mehr um die Sache geht, sondern vorrangig um Selbstdarstellung und Prestigegewinn, gewissermaßen um Akkumulation moralischen Kapitals, um Moral als Statusobjekt? Dann sind wir, so beschreibt es der Publizist und Philosoph Philipp Hübl, mittendrin im Moralspektakel. Welche Auswege gibt es? Wie finden wir zu einer "universellen Ethik", die tatsächlich die Missstände beseitigt? Moderation: Kai Schmieding