Michael de Ridder: Wer sterben will, soll sterben dürfen

Fragen an den Autor - Un podcast de SR - Les dimanches

"Nicht allein um Recht und Gesetz geht es mir in diesem Buch, das im Übrigen nicht im Geringsten die Suizidhilfe zu einer 'normalen' ärztlichen Option erklären, geschweige denn sie glorifizieren will. Es ist vielmehr mein Anliegen, dazu beizutragen, sie vom Odium des Unärztlichen, des Unerhörten und Verwerflichen zu befreien" - das sagt der Autor, Internist, Mitgründer eines Hospizes und Vorsitzender einer Stiftung für Palliativmedizin. Michael de Ridder ist einer der wenigen, die sich öffentlich dazu bekennen, Sterbehilfe zu leisten. Vor dem Bundesverfassungsgericht hat er erfolgreich gegen den Strafrechtsparagraphen 217 geklagt, der die geschäftsmäßige Suizidhilfe 2015 unter Strafe gestellt hatte. Nach der Karlsruher Entscheidung hat jeder Bürger in Deutschland das Recht, sein eigenes Leben von eigener Hand zu beenden und dabei Hilfe in Anspruch zu nehmen - eine gesetzliche Neuregelung steht aus.De Ridder schildert sowohl Beispiele aus seiner Praxiserfahrung als auch prominente historische Fälle wie etwa Sigmund Freud und Franz Kafka, führt aus, was er als ärztliche Aufgaben definiert, welche Fragen ihn bei Entscheidungen leiten und auch immer wieder zweifeln lassen. Er zeigt aber auch die Schwachstellen in unserem Gesundheitssystem, die es Schwerstkranken vielfach unmöglich machen, angemessene Hilfe zu erhalten, wenn alle anderen Optionen erschöpft sind.

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